FTP-Server Anwendungsfälle in der Fabrik

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In modernen Fertigungseinrichtungen spielen Datenübertragung und -austausch eine immer entscheidendere Rolle. Dabei ist in der Praxis neben der Übertragung von Echtzeitdaten auch der Austausch von Dateien für die nahtlose Integration verschiedener Systeme, Standorte und Supply Chain Partner notwendig. Als ein effizientes Mittel zur Übertragung von Dateien in Fabriken haben sich FTP-Server (File Transfer Protocol Server) etabliert. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile sowie typische Anwendungsfälle von FTP-Server in der Fabrik.

 

FTP vs. SFTP

Ein FTP-Server nutzt das File Transfer Protocol, um den Austausch von Dateien und Daten zwischen einem Client und dem Server zu ermöglichen. Diese Übertragung kann das Hochladen (Upload) und Herunterladen (Download) von Dateien sowie die Verwaltung von Dateistrukturen umfassen. Dabei erfolgt die Authentifizierung in der Regel über Benutzername und Passwort. Beim sogenannten Anonymous FTP können Nutzer ohne die Notwendigkeit einer Benutzer-ID oder eines Passworts auf Dateien, Programme und andere Daten im Internet zugreifen. SFTP (Secure File Transfer Protocol) ist eine sichere Erweiterung des herkömmlichen FTP. SFTP bietet durch Verschlüsselung ein höheres Maß an Sicherheit und Datenschutz und ist daher zu präferieren.

FTP-Server in der Fabrik

 

Die Vorteile von FTP Server in der Fabrik

Die Kommunikation über FTP-Server kann sinnvoll sein, insbesondere wenn Dateiformate zum Informationsaustausch notwendig oder wirtschaftlicher realisierbar sind. Die Vorteile, insbesondere von SFTP sind:

  1. Sicherheit: SFTP verwendet Verschlüsselungstechnologien, um Daten während der Übertragung zu schützen. Dies gewährleistet, dass vertrauliche Informationen, wie Produktionsdaten und Qualitätsberichte, sicher zwischen verschiedenen Systemen oder Standorten übertragen werden.
  2. Authentifizierung: SFTP erfordert eine Authentifizierung, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer und Systeme auf den Server zugreifen können. Dies verhindert unbefugten Zugriff auf sensible Produktionsdaten.
  3. Integrität: SFTP überprüft die Datenintegrität während der Übertragung und stellt sicher, dass die übertragenen Dateien unverändert und fehlerfrei ankommen. Dies ist besonders wichtig in produktionskritischen Umgebungen, in denen Datenkonsistenz entscheidend ist.
  4. Protokollierung: SFTP-Server protokollieren alle Transaktionen, was eine Überwachung und Nachverfolgung des Datenaustauschs ermöglicht. Dies ist entscheidend für die Einhaltung von Compliance-Anforderungen und die Identifizierung von Fehlern.
  5. Flexibilität: SFTP unterstützt eine Vielzahl von Dateiformaten und kann in verschiedenen Plattformen und Systemen integriert werden. Dies erleichtert die Integration von Produktionsmaschinen und die Interaktion mit verschiedenen Softwareanwendungen.

 

Die Nachteile

Trotz der vielfältigen Vorteile, die FTP-Server in Fabriken bieten, sind auch einige potenzielle Nachteile zu berücksichtigen. Diese können sich auf verschiedene Aspekte der Datenübertragung und -verwaltung in industriellen Umgebungen auswirken:

  1. Sicherheitsbedenken: Während SFTP eine sichere Erweiterung von FTP ist, bleibt das traditionelle FTP anfällig für Sicherheitsrisiken. Ohne Verschlüsselung können sensible Daten während der Übertragung gefährdet sein. In sicherheitskritischen Produktionsumgebungen können diese Schwachstellen zu Datenschutzverletzungen führen.
  2. Skalierbarkeit: FTP kann bei großen Datenmengen und in stark frequentierten Netzwerken an Skalierbarkeitsgrenzen stoßen. Dies könnte zu Engpässen bei der Datenübertragung führen und die Effizienz der Produktionsprozesse beeinträchtigen, insbesondere in Unternehmen mit umfangreichen Produktionsdaten.
  3. Fehlende Echtzeit-Unterstützung: Bei der Verwendung von Dateien als Schnittstelle für die Systemanbindung können Aktualisierungen nicht in Echtzeit erfolgen, was zu Verzögerungen in den Prozessen führt.
  4. Komplexität der Implementierung: Die Implementierung und Wartung eines FTP-Servers erfordern bestimmte technische Kenntnisse. Die Konfiguration von Firewalls, Benutzerzugriffsrechten und die Integration in bestehende Systeme können zeitaufwändig sein und zusätzliche Ressourcen erfordern.

Unter Berücksichtigung dieser potenziellen Nachteile ist es wichtig, alternative Protokolle und Technologien zu prüfen, um den spezifischen Anforderungen einer Fertigungseinrichtung gerecht zu werden und eine optimale Datenübertragung und -verwaltung sicherzustellen.

 

FTP-Server – Anwendungsfälle in der Fabrik

In Produktionsumgebungen werden FTP-Server häufig eingesetzt, um Produktionsdaten, Berichte, Protokolle und andere Dateien zwischen Systemen oder Standorten zu übertragen. Weitere Beispiele sind:

  1. Austausch von Maschinen-Logs zur Analyse von Maschinenstillständen oder Berechnung von KPIs (z.B. OEE)
  2. Austausch von Informationen mit Supply Chain Partnern und Lieferanten (z.B. SPS-Programme)
  3. Austausch von Informationen zwischen ERP und Produktion (z.b. Übertrag per csv-Datei über UC4 Jobs in SAP)

 

i-flow und FTP Server

i-flow übernimmt in Kombination mit FTP-Servern mehrere Funktionen. Währen FTP den Austauschserver bereitstellt, wird in i-flow festgelegt, welcher FTP-Server welche Daten empfängt und verteilt (Routensteuerung). Dies ermöglicht die Implementierung von Geschäftslogik und -regeln für den Datenaustausch. Falls notwendig, werden in i-flow Systemprotokolle und Datenstrukturen von Quell- und Zielsystemen je nach Anforderung und Anwendungsfall übersetzt. So werden Daten zwischen den Systemen korrekt und nahtlos übertragen.

Über i-flow: i-flow ist ein Unternehmen für industrielle Software mit Sitz in Süddeutschland. Wir bieten produzierenden Unternehmen die weltweit intuitivste Software zur Vernetzung von Fabriken. Täglich über 400 Millionen Datenoperationen in produktionskritischer Umgebung demonstrieren nicht nur die Skalierbarkeit der Software, sondern auch das tiefe Vertrauen, das unsere Kunden in i-flow setzen. Unser Erfolg basiert auf enger Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern weltweit, darunter namhafte Fortune-500-Unternehmen und Branchenführer wie Bosch.

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